05.12.2023
Laut einer aktuellen Umfrage muss die Regierungskoalition unter Premierministerin Katrín Jakobsdóttir um ihre Mehrheit bangen. Die Links-Grüne Bewegung würde sogar den Wiedereinzug ins Parlament verpassen. Vor allem eine Partei könnte davon profitieren.
Die Links-Grüne Bewegung von Premierministerin Katrín Jakobsdóttir müsste um ihre Mehrheit im Parlament bangen, wenn jetzt neu gewählt würde. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Gallup.
Die Unterstützung für die Partei der Regierungschefin ist demnach auf dem tiefsten Stand seit ihrem Einzug ins AlÞing, wie die Online-Plattform Iceland Review berichtete.
So unterstützen laut Gallup nur noch 5,1 Prozent der Befragten die Links-Grüne Bewegung der Regierungschefin. Wie in Deutschland gibt es auch in Island eine Fünf-Prozent-Hürde, die Parteien überspringen müssen, um ins Parlament einzuziehen.
Die drei Koalitionsparteien – neben der Links-Grünen Bewegung sind Unabhängigkeits- und Fortschrittspartei an dem Regierungsbündnis beteiligt – würden laut der Umfrage ihre Mehrheit verlieren. Die Unabhängigkeitspartei käme demnach auf 19,3 Prozent (bisher 20,5%), die Fortschrittspartei konnte ihren Anteil von 7,4% auf 8,6% leicht ausbauen.
Zunehmende Spaltung der Koalition
Politikwissenschaftler hatten zuvor von einer Spaltung innerhalb der Koalition gesprochen und unter anderem auf die Uneinigkeit der regierenden Partner bei der UN-Abstimmung zur Waffenruhe im Gaza-Streifen verwiesen.
Auch die neuen Bestimmungen zur Unterbringung von Flüchtlingen in staatlichen Unterkünften hatte für Unmut gesorgt.
Kritik wurde zudem an den Vorgängen rund um den Verkauf der in Staatsbesitz befindlichen Íslandsbanki laut, die zum Rücktritt des bisherigen Wirtschafts- und Finanzministers Bjarni Benediktsson geführt hatten, der sein Amt daraufhin mit Außenministerin Þórdis Kolbrún Reykfjörd Gylfadóttirn tauschte.
Von der Schwäche der Regierungspartei könnte insbesondere die Sozialdemokratische Allianz profitieren, die trotz einem prozentualen Rückgang von 29,1 auf 28,1 Prozent laut der Umfrage derzeit auf die meisten Stimmen kommen würde.
Rund 17 Prozent der Befragten gaben an, keine Meinung zu haben und 9 Prozent wollen bei der nächsten Wahl nicht abstimmen oder einen ungültigen Wahlzettel abgeben, wie Iceland Review weiter berichtete.
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