22.10.2023

Mit Arthúr B. Bollason auf Island-Tour

Mit „Mr. Island“ begaben sich die Mitglieder der Deutsch-Isländischen Gesellschaft und weitere Island-Fans in der Stadtbibliothek Bremerhaven auf einen spannenden Streifzug durch die isländische Hauptstadt Reykjavík und Islands Regionen. Ein Rückblick.

 

Arthúr B. Bollason liest aus seinem Buch in der Stadtbibliothek Bremerhaven. Bild von DIG.
60 Lieblingsorte: Arthúr B. Bollason führt uns durch seine Heimat. © DIG.

Mitte der vergangenen Woche ging es mit der Stadtbibliothek Bremerhaven auf in den hohen Norden. Im Gepäck: der wunderbare Reiseband Lieblingsorte Island und als Reiseführer der Schriftsteller, Journalist, Filmemacher und Saga-Experte Arthúr B. Bollason.

 

Anderthalb Stunden entführte der gebürtige Isländer, der seit vielen Jahren abwechselnd in Reykjavík und Berlin lebt, die Gäste auf seine Heimatinsel und hatte viele Geheimtipps dabei.

 

Nach einem Stopp im Kunstmuseum des isländischen Bildhauers Einar Jónsson, einer Wanderung entlang der Uferstraße Ægissíða zwischen Prachtbauten und heruntergekommenen Hütten und einem leckeren Kaffee im Kaffivagninn (Kaffeewagen) ging es weiter in Richtung Süden.

 

Dort stand die Statue der Bildhauerin Nína Sæmundsson, Junge Mutter (Ung Móðir), mitten auf einer weiten Ebene bei Fljótshlíð, vorbei am Gletscher Eyjafjallajökull, dessen Ausbruch 2010 den gesamten Flugverkehr in Europa lahmlegte. Nichts erinnert hier inmitten der isländischen Natur daran, dass die Künstlerin in Hollywood bei weltberühmten Stars wie Greta Garbo und Hedy Lamarr ein und aus ging.

Fotos: © DIG.

Weiter ging es nach Westen, wo wir das künstlerische Multitalent Páll Guðmundsson besuchen, der das Hotel seines Cousins in Húsafell mit allerlei Kunstwerken bestückt hat und praktischerweise gleich um die Ecke wohnt.

 

Am äußersten Nordwest-Zipfel Islands ist es nicht mehr weit bis zum Ende der Welt. Im Naturreservat Hornstrandir stehen noch heute zahlreiche Häuschen, denn die meisten der leeren Strände waren einmal bewohnt. Die Nachkommen der früheren Bewohner:innen haben sie als Ferienhäuser renoviert.

 

Letzte Station auf dieser Tour: der Askja-Vulkan am Mývatn-See im tiefen Osten, wo 1906 der Geologe Walther von Knebel und der Maler Max Rudloff aus Deutschland bei einer Forschungsreise in der Caldera verschollen sind. Heute erinnert eine Metallplatte an das Unglück, das doch neue Hoffnung barg: Die Verlobte des Geologen, Ina von Grumbkow, fand auf der Suchexpedition 1908 ihr Liebesglück.

 

Ungewöhnliche Orte, verborgene Ecken, spannende Geschichten - am Ende des sehr persönlichen Streifzuges durch Island gibt es kräftigen Applaus und eine lange Schlange am Büchertisch, wo der Autor signiert. 


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