02.11.2022

Nordischer Filmpreis für Lamb

20 Jahre Nordischer Filmpreis – und zum Jubiläum geht die begehrte Nordlichter-Statuette nach Island. Der Mystery-Thriller Lamb von Regisseur Valdimir Jóhannsson  beschere eine ebenso verstörende wie besondere Kino-Erfahrung, so die Jury in ihrer Begründung. 

 

Foto der Gewinner der Preise des Nordischen Rates. Bild von Nordic Council.
Preis für isländischen Film "Lamb" und Regisseur Valdimir Jóhannsson (Mi.). © Nordic Council.

 

Der Nordische Filmpreis feiert Jubiläum – und einer freut sich darüber besonders: Der isländische Regisseur Valdimir Jóhannsson erhielt am Rande der Tagung des Nordischen Rates in Helsinki am Dienstag die Auszeichnung aus den Händen von Finnlands Ministerpräsidentin Sanna Marin.

 

Sein Debütfilm Lamb (Dýrið) erzählt von einem Schafzüchter-Paar, das eines Tages im Stall eine beunruhigende Entdeckung macht, die alles verändert: ein Wesen mit dem Kopf eines Lammes und dem Körper eines Kindes, das sie liebevoll bei sich aufziehen.

 

Lamb erzähle eine einzigartige Geschichte über Verlust, Schmerz und Schrecken, begründete die Jury ihre Entscheidung. Der Film nähere sich einem klassischen Thema – dem Umgang des Menschen mit der Natur und den Folgen, diese herauszufordern – auf sehr originelle Weise. Er zeige, wie weit wir für unser Glück zu gehen bereit seien.

 

Jury: verstörende und besondere Kino-Erfahrung 

 

Mit gezielten Effekten sei es gelungen, ein beständiges Gefühl des Unbehagens zu schaffen. Dazu trage die zugleich konzentrierte und unaufdringliche Kameraführung bei, aber auch die unheilvoll anmutende Musik.

 

Lamb beschere eine ebenso verstörende wie besondere Kino-Erfahrung, so das Fazit der Jury.

 

In Helsinki gab es dafür jetzt die Nordlichter-Statuette und ein Preisgeld von 300.000 Dänischen Kronen (rund 40.000 Euro), das zu gleichen Teilen an Regisseur Valdimir Jóhannsson, Drehbuchautor Sjón sowie die beiden Produzent:innen Hrönn Kristinsdóttir und Sara Nassim geht.  

 

Bereits bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes hatte der Streifen mit Schauspielerin Noomi Rapace im vergangenen Jahr für Aufsehen gesorgt – und den Preis für Originalität in der Sektion Un Certain Regard gewonnen. Im Frühjahr ging der Film ins Rennen um den Oscar, schaffte es aber nicht in die Endauswahl.

 

Umso größer ist jetzt der Jubel über den wichtigsten Preis der nordischen Filmwelt.  


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