28.08.2022

Lamb im Rennen um Filmpreis des Nordischen Rates

Im Rennen um den Filmpreis des Nordischen Rates ist Island in diesem Jahr gleich zwei Mal vertreten. Das ist kein Versehen. Neben dem Mystery-Streifen Lamb geht mit dem Historiendrama Godland eine spannende dänisch-isländische Koproduktion an den Start.

 

Filmplakate der fünf Nominierten für den Preis des Nordischen Rates. Bild von Nordic Council.
Die fünf Nominierten für den Filmpreis des Nordischen Rates. © Nordic Council.

 

Im Wettbewerb um den Filmpreis des Nordischen Rates treten in diesem Jahr gleich zwei isländische Regisseure an. Während für Island der heiß diskutierte Mystery-Streifen Dýrið (deutsch: Lamm) von Valdimir Jóhannsson aus dem Jahr 2021 an den Start geht, schickt Dänemark eine Koproduktion ins Rennen: das Historiendrama Godland (2022) unter der Regie von Hlynur Pálmason.

 

Keine einfache Entscheidung also für die Jury, die den Preisträger am 1. November 2022 in Helsinki bekannt geben wird – sind es doch zwei ebenso mutige wie wuchtige Dramen, die in diesem Jahr um den Preis konkurrieren.

 

Lamb erzählt von einem Schafzüchter-Paar, das eines Tages im Stall eine beunruhigende Entdeckung macht, die alles verändert: ein Wesen mit dem Kopf eines Lammes und dem Körper eines Kindes, das sie liebevoll bei sich aufziehen.

 

Bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes hat der Streifen mit Schauspielstar Noomi Rapace  2021 den Preis für Originalität in der Sektion Un Certain Regard gewonnen und war Islands Oscar-Beitrag in der Kategorie Bester ausländischer Film. Das Drehbuch verfasste Regisseur Jóhannsson zusammen mit Islands Kultautor Sjón.

 

 

© Nordic Council

 

Auch Dänemarks Wettbewerbsbeitrag Godland spielt auf Island. Ein dänischer Priester soll im 19. Jahrhundert auf der Insel eine Kirche erbauen und leiten. Doch schon bald verhärten sich die Fronten zwischen dem prinzipienfesten Lutheraner und den Einheimischen, die sich der Sprache der dänischen Besatzer verweigern.

 

Das Historiendrama mit Hilmar Guðjónsson, Ída Mekkín Hlynsdóttir und Elliott Crosset Hove in den Hauptrollen dürfte gute Chancen auf den Preis haben – nimmt er doch die schwierige Beziehung Dänemarks zu seiner ehemaligen Kolonie Island in den Blick.

 

Insgesamt wurden fünf Filme für den Preis nominiert – einer aus jedem nordischen Land. Aus Norwegen geht The Worst Person in the World an den Start, Schweden hat Clara Sola ausgewählt, und Finnland schickt The Blind Man Who Did Not Want to See Titanic in den Wettbewerb.

 

Der Filmpreis des Nordischen Rates wird in diesem Jahr bereits zum 20. Mal vergeben. Das Preisgeld beträgt 330.000 Dänische Kronen (rund 44.000 Euro) und geht zu gleichen Teilen an Drehbuchautor, Regisseur und Producer.

 

Verliehen wird der Preis für „die Schaffung eines künstlerisch originellen Films (...), der in nordischen Kulturkreisen verwurzelt ist“. Das trifft ohne Frage auf beide Streifen mit isländischer Beteiligung zu. Es wird also spannend.


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