21.02.2024

Island erhält Nationaloper

Schon im kommenden Jahr will die isländische Regierung eine nationale Oper gründen. Die bisherige gemeinnützige Einrichtung hatte zuletzt keine Fördermittel mehr erhalten. Gespielt wird auch künftig im Konzert- und Veranstaltungszentrum Harpa in Reykjavík.

 

Fassade der Konzerthalle Harpa. Bild von Stephane Yaich auf Unsplash.
Alter und neuer Aufführungsort der isländischen Oper: die Konzerthalle Harpa. © Stephane Yaich auf Unsplash.

Island soll 2025 ein neues Opernhaus erhalten. Dieses soll laut einem Bericht des Online-Portals Iceland Review innerhalb des Nationaltheaters Þjóðleikhús seinen Betrieb aufnehmen.

 

Die Aufführungen sollen wie bisher im Konzert- und Veranstaltungszentrum Harpa in Islands Hauptstadt Reykjavík sowie im Kulturhaus Hof in Akureyri im Norden der Insel und an anderen Orten im Land stattfinden, hieß es unter Berufung auf die Tageszeitung Morgunblaðið.

 

Einen entsprechenden Gesetzentwurf habe Kultusministerin Lilja Alfreðsdóttir eingebracht. Die Kosten werden darin auf 800 Millionen Isländische Kronen (rund 5,4 Mio. Euro) veranschlagt.

 

Das Team soll aus einem Ensemble von zwölf Solist:innen und einem 16-köpfigen Chor sowie weiteren Mitarbeitenden bestehen.

 

Ein isländisches Werk pro Jahr

 

Der Intendant soll für fünf Jahre berufen werden. Bei allen künstlerischen und betrieblichen Angelegenheiten soll er unabhängig sein; allerdings wird der künstlerische Direktor des Nationaltheaters laut dem Bericht in allem Entscheidungen das letzte Wort haben.

 

Pro Jahr soll mindestens ein isländisches Werk aufgeführt werden, berichtete Iceland Review. Neben Aufführungen sind auch Bildungsarbeit sowie die Zusammenarbeit mit Musikunternehmen, Theatergruppen und Chören geplant.

 

Im vergangenen Jahr hatte die Regierung entschieden, die öffentliche Finanzierung für die bisherige Einrichtung einzustellen. Die 1980 von Studierenden und Kunstschaffenden gegründete gemeinnützige Oper finanzierte sich über öffentliche Mittel sowie Zuwendungen von Unternehmen.

 

Vorausgegangen war ein Streit zwischen Intendanz und Verwaltung sowie der Gewerkschaft der Opernsänger über die Schaffung einer nationalen Oper.


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