03.05.2023

Island wird zum Hope Spot

Hot Spot Island wird zum Hope Spot. Die Meeresschutz-Organisation Mission Blue hat gleich drei Meeresgebiete der beliebten Vulkaninsel zu Hoffnungsflecken erklärt. Die Idee: noch intakte Meeresgebiete schützen   und Ansporn liefern, um noch mehr zu tun.

 

Die isländische Insel Grimsey. Bild von Michael auf Unsplash.
Ein isländischer "Hoffnungsflecken": das Meer rund um die Insel Grimsey. © Michael auf Unsplash.

 

Island ist ein echter Hot Spot. Nun hat die beliebte Vulkaninsel auch drei Hope Spots: Meeresgebiete, die weltweit einzigartig sind und wichtig für das Ökosystem Meer.

 

Die Meeresschutz-Organisation Mission Blue hat die Bucht Skjálfandaflói, den Fjord Eyjafjörður und die Insel Grimsey an der Nordküste Islands zu so genannten Hoffnungsflecken erklärt, wie der Rundfunksender RÚV berichtete.

 

Weltweit gibt es bereits 151 solcher Gebiete, die mehr als 57 Millionen Quadratkilometer Meeresfläche umfassen; mit den isländischen Hope Spots sind es nun 154. Die Idee dahinter: Meeresgebiete schützen, die noch intakt sind.

 

"Eine ganz tolle Auszeichnung"

 

“Das ist natürlich eine ganz tolle Anerkennung, und sie weckt möglicherweise Aufmerksamkeit dafür, wie verschiedenartig und wichtig dieses Meeresgebiet ist, das wir hier um uns herum haben”, zitierte das Online-Portal Iceland Review Eva Björk Káradóttir, Direktorin des Walmuseums in Húsavik und Sprecherin der Organisation in Island.

 

Zahlreiche Faktoren trügen dazu bei, die Gebiete so wichtig zu machen. Dazu gehöre das reiche Vogelleben, aber auch die rund 20 Wal-Arten, die sich hier aufhielten oder sogar dauerhaft lebten. Hinzu kämen die Unterwasserschlote im Fjord Eyjafjörður.

 

1997 wurden in dem längsten Fjord Islands im Nordosten der Insel Geothermalquellen entdeckt, die sich rund 1.800 Meter vor dem Pass Víkursdkarð in sechs bis 12 Millionen Jahre alten basaltischen Laven befinden. Die bis zu 45 Meter hohen Säulen stehen seit 2001 unter Naturschutz und sind ein beliebtes Ziel von Taucher:innen.

 

Mehr erfahren: 

Mission Blue im Netz

 

Foto: © Unsplash


Hinter Mission Blue steht die US-amerikanische Meeresbiologin und Umweltaktivistin der ersten Stunde, Sylvia Earle, die gegen die zunehmende Zerstörung des Biotops Tiefsee kämpft und ein Nationalpark-System für Ozeane schaffen will, um bedrohte Meeresschutzgebieten zu schützen.

 

Earle war wissenschaftliche Leiterin bei der staatlichen National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), beriet die NASA und ist seit 1996 für die National Geographic Society als Forscherin tätig. Die 89-jährige, die 1998 vom Time Magazine zur ersten Heldin des Planeten gekürt wurde, leitete mehr als 60 Ozeanexpeditionen.

 

Die Ehrung hat rein symbolischen Wert. Wer an einem Hope Spot lebt, gewinnt international an Aufmerksamkeit. Die Allianz vereint weltweit mehr als 100 Organisationen für Meeresschutz, und Firmen wie Google oder Rolex unterstützen das Konzept.

 

Mit der Auszeichnung sollen Bewohner:innen und Verwaltungen für ihren Einsatz und das nachhaltige Wirtschaften mit der Ressource Meer gewürdigt werden –  und Ansporn erhalten, noch mehr zu tun.


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