16.06.2022

Algen gegen den Klimawandel

Ein Aquakultur-Startup aus den USA will im Westen Islands Algen züchten und so den Kampf gegen den Treibhauseffekt aufnehmen. Dabei macht sich das Unternehmen einen natürlichen Vorgang zunutze. Denn die Wasserpflanzen sind perfekte Kohlenstoffspeicher.  

 

Mit Algen bedeckte Steine an einem Küstenabschnitt. Bild von Geoffroy Hauwen auf Unsplash.
Algen sind natürliche Kohlenstoffspeicher - das will man in Island nutzen. © Geoffroy Hauwen auf Unsplash.

 

Im Kampf gegen den Klimawandel setzt Island auf Algen. Das US-Unternehmen Running Tide plant im Westen der Insel den Aufbau von Forschungs- und Produktionskapazitäten, um die Wasserpflanzen für die CO2-Abscheidung und -Speicherung einzusetzen, wie das Online-Portal Reykjavík Grapevine jetzt berichtete.

 

Die US-Firma habe mit der regionalen Wirtschaftsfördergesellschaft Breiðina Þróunarfélag und dem Fischereiunternehmen Brim einen entsprechenden Nutzungsvertrag geschlossen.

 

Die Arbeiten sollen demnach zunächst in Akranes starten; weitere Aktivitäten sind laut dem Rundfunksender RÚV in Grundartangi geplant. Die ersten Stellen seien bereits ausgeschrieben.

 

Algen sind wahre Kohlenstoffspeicher. Ähnlich wie Bäume saugen sie überschüssiges CO2 aus der Luft, während sie wachsen. Mit Hilfe von Sonne und Wasser verwandeln sie Kohlendioxid dabei in Glukose und Sauerstoff, den sie an die Umgebung abgeben.

 

Diesen natürlichen Vorgang will Running Tide nutzen. Die auf der Insel gezüchteten Algen sollen im Meer versenkt und mit eigens gefertigten, biologisch abbaubaren Bojen versehen werden.

 

Ozeane helfen im Kampf gegen Klimawandel

 

Das 2017 im US-Bundesstaat Portland gegründete Start-up setzt im Kampf gegen den Klimawandel auf die Ozeane. So fördert es nachhaltige Meeres-Landwirtschaft, den Wiederaufbau natürlicher Küstengewässer und das Binden von Kohlenstoff in sedimentiertem Seetang. Dabei hat es finanzkräftige Investoren wie den kanadischen E-Commerce-Anbieter Shopify mit im Boot.

 

In Island kooperiert Running Tide jetzt mit der Klima-Initiative Transition Labs, die Unternehmen bei der Dekarbonisierung beraten und unterstützen will. Dahinter steckt der aus Island stammende Unternehmer und Investor Davið Helgason.

 

„Wir waren in den vergangenen Monaten in Gesprächen mit Transition Labs, einem Fond, der in große Klimaprojekte investiert. Running Tide ist das erste Projekt, bei dem sie mit an Bord gehen“, zitiert RÚV den Bürgermeister von Akranes, Sævar Freyr Þráinsson.

 

„Wir hoffen, dass dieses Projekt schnell startet und etwas für die Zukunft bewirken kann.“ Er sei sehr stolz, dass sich die Firma für den Standort Akranes entschieden habe.


Ähnliche Beiträge

29.08.2021 Foto: Pixabay

Mit Sicherheit gut fürs Klima

Cleantech-Projekt in Island vor dem DurchbruchMehr

29.04.2021 

Ein langer Weg

Bis zum Jahr 2040 will Island klimaneutral werden. Mehr