30.01.2024

Island rutscht in Korruptionsindex ab

Im Korruptionsindex von Transparency International ist Island 2023 auf Rang 19 abgerutscht – ein historisch schlechter Wert für den Inselstaat, der unter den nordischen Staaten damit die rote Laterne trägt. 2005 hatte er noch an der Spitze des Reports gestanden.

 

Geldscheine. Bild von Mufid Majnun auf Unsplash.
Island rutscht im Korruptionsindex erneut ab. © Mufid Majnun auf Unsplash.

Island muss einen Rückschlag im Kampf gegen Korruption hinnehmen. Im Korruptionsindex von Transparency International (Corruption Perceptions Index, CPI) ist das Land um zwei Plätze nach unten gerutscht und kommt im internationalen Vergleich nun nur noch auf Rang 19.

 

Der Index umfasst 180 Staaten und Gebiete und bewertet den Grad der in Politik und Verwaltung wahrgenommenen Korruption, beruhend auf Einschätzungen von Führungskräften, Experten und zwölf unabhängigen Institutionen.

 

Dabei verwendet er eine Skala von 0 (sehr korrupt) bis 100 (sehr integer). 


Der CPI erfasst keine Aktivitäten wie Steuerbetrug, Geldwäsche, illegale Finanzströme oder andere Formen der Korruption im privaten Sektor.

 

Island kommt in dem Ranking 2023 nur noch auf 72 Punkte – dies ist der niedrigste Wert, den das Land bisher hatte. 2022 hatte der Inselstaat mit 74 Punkten noch auf Platz 17 gelegen.

 

Unter allen nordischen Ländern schnitt der Inselstaat damit am schlechtesten ab. An der Spitze der Erhebung steht erneut Dänemark mit 90 von 100 Punkten ab, gefolgt von Finnland, Neuseeland, Norwegen und Singapur.

 

Historisch schlechte Bewertung 

 

Island gehört zu den 23 Ländern, die eine historisch schlechte Bewertung erhalten haben. Dazu zählen die Niederlande, Schweden und das Vereinigte Königreich sowie Iran, Russland, Tadschikistan und Venezuela.

 

2005 und 2006 hatte Island den Index noch angeführt, bevor es in Folge der Finanzkrise in der Bewertung abrutschte. Doch selbst 2012 hatte das Land noch 82 Punkte erreicht – und damit 10 Prozent mehr als 2023.

 

Die Island-Abteilung von Transparency International macht in ihrer Mitteilung darauf aufmerksam, dass im vergangenen Jahr in Island fast 20 Personen der versuchten Bestechung verdächtigt wurden.

 

Die letzten Plätze der Liste nehmen Südsudan, Syrien, Venezuela und Somalia ein.

 

Transparency International wurde 1993 gegründet und ist in 100 Ländern tätig. Ziel der internationalen Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Berlin ist der weltweite Kampf gegen Korruption und die Prävention von Straftaten, die damit in Zusammenhang stehen