08.01.2023

Stromversorger wird verstaatlicht

Bereits im Nationalen Energieplan von 2020 hatte Islands Regierung angekündigt, den Strommarkt zu reformieren, um für mehr Transparenz zu sorgen. Jetzt folgen den Worten Taten: Der isländische Stromversorger Landsnet wird weitgehend verstaatlicht.    

 

Strommast neben einem Haus. Bild von urformat auf Pixabay.
In Island sind weite Strecken zu überbrücken, um auch entfernte Regionen an das Stromnetz anzubinden. © urformat auf Pixabay.

 

Der isländische Stromversorger Landsnet hf. wird weitgehend verstaatlicht. Das berichtete jetzt das Nachrichtenportal Iceland Review.

 

Landsnet ist der Betreiber des Übertragungsnetzes in Island, das Strom über weite Entfernungen transportiert und somit als Bindeglied zwischen Stromerzeugern und Stromverbrauchern fungiert.

 

Laut dem Online-Portal Iceland Review haben sich die Energiekonzerne Landsvirkjun, RARIK und Orkubú Vestfjarða mit dem isländischen Finanzministerium darauf geeinigt, 93,22 Prozent ihrer Anteile an den Staat zu veräußern.

 

Die restlichen Unternehmensanteile von 6,78 Prozent verbleiben bei Orkuveitur Reykjavíkur. Alle Unternehmen befinden sich in öffentlicher Hand.

 

Der isländische Staat zahlt für die erworbenen Anteile demnach rund 63 Milliarden Isländische Kronen.

 

Landsnet nahm 2005 Betrieb auf

 

Landsnet war im Jahr 2004 per Gesetz gegründet worden und nahm 2005 seinen Betrieb auf. Bereits in dem 2020 vorgelegten Nationalen Energieplan bis 2050 ist das Ziel formuliert, den Übertragungsnetzbetreiber in öffentliches Eigentum zu überführen und damit Stromerzeugung und -verteilung zu trennen. Dies soll für mehr Transparenz und Gleichheit auf dem Strommarkt sorgen.

 

In Deutschland sind die vier Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW für die überregionale Versorgung und Übertragung im Höchstspannungsbereich zuständig; sie werden von der Bundesnetzagentur kontrolliert und reguliert.

 

Auch auf Bundesebene läuft die Diskussion um eine staatlichen Beteiligung am Übertragungsnetz. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte im Herbst angekündigt, einen Einstieg beim Stromnetzbetreiber TenneT zu prüfen, um mehr Kontrolle über kritische Energieinfrastruktur zu erhalten.

 

TenneT Deutschland ist ein Tochterunternehmen des gleichnamigen niederländischen Konzerns.


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