21.06.2023
Island ist spitze – zu diesem Ergebnis kommt das Weltwirtschaftsforum in seinem aktuellen Gleichstellungsreport. Der Inselstaat hat es 2023 erneut auf Platz 1 geschafft und das zum 14. Mal in Folge. Vor allem in einem Bereich kann das kleine Land dabei punkten.
Und der Preis geht an ... Island. Wenig überraschend nimmt der Inselstaat auch in diesem Jahr den Spitzenplatz im Global Gender Gap Report des Weltwirtschaftsforums (World Economic Forum) ein. Zum 14. Mal in Folge!
Und – zweifacher Rekord – Island ist das einzige Land, das die Geschlechter-Lücke nach Einschätzung der Fachleute bereits zu mehr als 90 Prozent geschlossen hat.
Der seit 2006 veröffentlichte Gleichstellungsindex bewertet jedes Jahr, wie weit die Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern weltweit vorangekommen ist. Dafür untersuchen die Expert:innen vier Bereiche: politische Beteiligung, wirtschaftliche Chancen, Bildung, Gesundheit und Lebenserwartung.
Island hat es mit einem Wert von 91,2 Prozent erneut an die Spitze geschafft, d.h. die Gleichstellungslücke – der sog. Gender Gap – beträgt auf der Insel nur noch etwa neun Prozent. Damit hat sich das Land gegenüber dem Vorjahr weiter verbessert, auch wenn es sich in allen Bereichen bis auf „politische Beteiligung“ gegenüber 2022 verschlechtert hat.
131 Jahre, um die Lücke zu schließen
Island bleibt das Land, in dem die Gleichberechtigung
der Geschlechter am stärksten ausgeprägt ist
Geht es um die politische Partizipation von Frauen, hat Island alle anderen Länder weit abgehängt (Gleichstellung zu 90,1% erreicht). In 25 der vergangenen 50 Jahre wurde das Land von einer Frau geführt, und mehr als zwei Fünftel der Ministerien und Parlamentssitze gingen an Politikerinnen, wie das Weltwirtschaftsforum in seinem Report betonte.
Island ist neben Bangladesch das einzige Land, in dem Frauen über einen längeren Zeitraum an der politischen Spitze standen als Männer. In 67 Ländern hatte hingegen noch niemals eine Frau das höchste Amt im Staate inne.
Bemerkenswert: Das zweitplatzierte Land – Norwegen – folgt mit einem deutlichen Abstand von 13,6 Prozentpunkten, und gegenüber dem weltweiten Durchschnitt hat Island sogar satte 69 Prozentpunkte Vorsprung.
Lohnlücke zwischen Frauen und Männern wächst
Neben Norwegen und Schweden gehört Island zudem zu den Ländern mit der größten Gleichstellung im Wirtschaftsbereich (Gleichstellung zu 78,4% erreicht). Allerdings ist die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern seit 2021 erneut gewachsen, wie das Weltwirtschaftsforum schreibt.
Auch die anderen nordischen Länder können sich freuen. Hinter Island folgen Norwegen, Finnland, Neuseeland und Schweden auf den Plätzen 2 bis 5.
Weltweit ist es um die Gleichstellung von Frauen allerdings nicht besonders gut bestellt. Nach Einschätzung des Weltwirtschaftsforums, dem unter anderem Wissenschaftler:innen und Wirtschaftsvertreter:innen angehören, wird es bei der derzeitigen globalen Entwicklung eine vollständige Chancengleichheit erst in 131 Jahren geben.
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