07.03.2023

5 Gründe, weshalb Island die Insel der Frauen ist

In kaum einem anderen Land der Welt ist die Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern so weit fortgeschritten wie in Island. Der Internationale Frauentag am 8. März 2023 ist ein guter Anlass, sich das isländische Erfolgsmodell einmal genauer anzuschauen. 

 

Frau in lila Pulli vor Gletschersee. Bild von Stefan Stefancik auf Unsplash.
Die Insel der starken Frauen: Island. © Stefan Stefancik auf Unsplash.

 

Seit Jahren gehört Island zu den Ländern, in denen die Gleichstellung zwischen Frauen und Männern am weitesten fortgeschritten ist. 2022 hat es der Inselstaat im Global Gender Gap Report des Weltwirtschaftsforums bis an die Spitze geschafft – und das zum 13. Mal in Folge.

 

Überraschend ist das nicht, tut der kleine Inselstaat doch eine ganze Menge dafür, dass Frauen gestärkt werden.

 

 

Gleichberechtigung per Gesetz geschützt

 

Ein Gesetz regelt in Island die Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Das 2008 verabschiedete Lög um jafna stöðu og jafnan rétt kyenna og karla umfasst Ziele (Abschnitt 1), Institutionen für die Umsetzung (Abschnitt 2), Rechte und Pflichten (Abschnitt 3), Verbote von Geschlechterdiskriminierung (Abschnitt 4) und Sanktionen (Abschnitt 5).

 

In 35 Artikeln werden alle Lebensbereiche wie Diskriminierung am Arbeitsplatz, Gewalt gegen Frauen oder stereotype Geschlechterrollen behandelt. So sind sexistische Schulbücher, frauenfeindliche Werbung und Striplokale verboten.

 

 

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit

 

Island ist das erste Land der Welt, das ungleiche Bezahlung zwischen Frauen und Männern per Gesetz verboten hat. Seit Anfang 2018 müssen Unternehmen mit mehr als 25 Beschäftigten nachweisen, dass sie gerecht bezahlen.

 

Faire Arbeitgeber werden belohnt – mit Jafnlaunavottun, dem Zertifikat über die Lohngleichheit. Wer durchfällt, für den wird es teuer: Zum Bußgeld kommt der Imageschaden, denn die Liste wird veröffentlicht. 

 

 

Führungspositionen für Frauen

 

Führungspositionen müssen in Island zu 40 Prozent von Frauen besetzt sein – mindestens. Private Unternehmen mit 25 oder mehr Beschäftigten sind zudem in der Pflicht, ein Programm zur Gleichberechtigung einzuführen, das alle drei Jahre überprüft wird.

 

Zum Vergleich: In Deutschland ist ein solches Konzept erst für Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten erforderlich.

 

 

Elternsein leicht gemacht

 

In Island gehen fast 97 Prozent der Väter in Elternzeit. Das hat einen Grund: Denn drei Monate müssen Mütter den Kinderwagen schieben und drei Monate Väter, um das Elterngeld zu erhalten; drei Monate können zwischen beiden aufgeteilt werden.

 

In dieser Zeit übernimmt der Staat die Kosten – das gilt auch für Selbständige, die ebenfalls 80 Prozent ihres Gehaltes bekommen.

 

 

Gleichberechtigung von klein auf lernen

 

Ein Gesetz allein bringt noch keine Gleichberechtigung. Deshalb steht das Thema in Islands Schulen auf dem Stundenplan. Mädchen werden aktiv gefördert.

 

Wen wundert es da, dass Island das Land mit den meisten Studentinnen ist. 


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