13.07.2024
Die OECD hat in einer aktuellen Umfrage untersucht, wie sehr die Menschen ihrer Regierung und den öffentlichen Institutionen vertrauen. Das Ergebnis für Island ist ernüchternd: Nur wenige Menschen haben das Gefühl, politisch gut vertreten zu werden.
Die Hälfte der Menschen in Island hat wenig bis kein Vertrauen in die Regierung des Landes. Das geht aus einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OSZE) hervor, über die das Nachrichtenmagazin Iceland Review in seiner Online-Ausgabe berichtet.
In der Erhebung wurde das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in Institutionen untersucht. Island rangiert auf dem dritten Platz der Staaten, in denen das Vertrauen seit der letzten Umfrage am stärksten zurückgegangen ist.
Demnach vertrauen lediglich 36 Prozent der Bevölkerung der Landesregierung; bei der letzten Umfrage 2021 waren es noch 50 Prozent der Isländerinnen und Isländer gewesen. Auch im Länder-Vergleich zeigen sich weniger Menschen in Island überzeugt von der Arbeit ihrer Regierung: Im OECD-Durchschnitt sagten 39 Prozent der Befragten, dass sie der Regierung vertrauen.
Auch Parlament und Parteien schneiden schlecht ab
Wenig Vertrauen schenken die Menschen in Island auch der Justiz und den Gemeinden. Auch das isländische Parlament und die politischen Parteien schneiden in der Umfrage schlecht ab: Gerade einmal fünf Prozent der Befragten bringen diesen Vertrauen entgegen.
Interessant ist, dass die Isländerinnen und Isländer anderen Menschen stärker vertrauen; hier lag die Zustimmung bei 82 Prozent. Das gilt auch für staatliche Institutionen wie Polizei und Zivilschutz sowie freiwillige Rettungsorganisationen, wie die OECD herausgefunden hat.
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