12.11.2023

Küstenstadt Grindavík nach Erdbeben evakuiert

Auf der Halbinsel Reykjanes haben mehrere Erdbeben große Schäden an Gebäuden und Straßen verursacht. Der Küstenort Grindavík südwestlich von Reykjavík wurde komplett evakuiert. Selbst Einsatzkräfte mussten die Region aus Sicherheitsgründen verlassen.

 

Blick auf Lavafeld in der Nähe von Grindavík. Bild von Kate Haynes auf Unsplash.
So friedlich sieht es in Grindavík nach mehreren Erdbeben nicht aus. © Kate Haynes auf Unsplash.

Auf der Halbinsel Reykjanes bebt erneut die Erde. Besonders betroffen ist der Küstenort Grindavík im Südwesten Islands.

 

Ein Vulkanausbruch in den kommenden Tagen scheint nach neuesten Daten unausweichlich. Der Magmafluss ist nach Einschätzung von Fachleuten um ein Vielfaches größer als bei früheren Beben, wie die Online-Plattform Iceland Review jetzt berichtete.

 

In der Nacht zum Samstag wurde das Küstenstädtchen Grindavík, in dem rund 3.000 Menschen leben, vollständig evakuiert. Die Bewohner:innen wurden zunächst in Nachbargemeinden untergebracht.


Auch Polizei- und Rettungskräfte mussten den Ort verlassen. Das Küstenwachschiff Þór, das von Reykjavík gekommen war, ankerte aus Sicherheitsgründen vor der Küste und fuhr nicht in den Hafen ein.

 

Am Freitag wurde der Zivilschutz in den Alarmzustand versetzt, nachdem ein starkes Schwarmbeben nördlich von Grindavík gemessen wurde.

 

Bau von Dämmen und Warnstufe für Flugverkehr

 

Es wurde mit dem Bau von Dämmen begonnen, und die Warnstufe für den Flugverkehr wurde von Gelb auf Orange gesetzt.

 

An Gebäuden und Straßen sind zum Teil starke Schäden aufgetreten. Bei einem der Beben wurde eine der drei Zufahrtsstraßen nach Grindavík auf voller Breite aufgerissen und ist nicht mehr passierbar.

 

Ein Magmatunnel von rund 12 km Länge, dessen Dach sich in einer Tiefe von nur 1,5 Kilometern unterhalb der Erde befindet, zieht sich durch den gesamten Ort.

 

Staatspräsident Guðni Th. Jóhannesson lobte in einer Ansprache die Solidarität der Menschen im Land. „Wir können unsere Kleinheit in Stärke verwandeln. Manchmal sind wir wie eine kleine Familie.“ Die Kräfte der Natur könne man nicht kontrollieren, aber die Reaktion auf diese sei durchaus steuerbar, betonte der Präsident in seiner Rede. 


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