21.04.2023

Islands Industrie stößt zu viel CO2 aus

Islands Unternehmen sind für 40 Prozent der Treibhausgase auf der Insel verantwortlich, wie ein Bericht der nationalen Umweltagentur zeigt. Für die ehrgeizigen Klimaziele der isländischen Regierung unter Premierministerin Katrín Jakobsdóttir verheißt das nichts Gutes. 

 

Fabrik in Stykkishólmur. Bild von Stephen Kraakmo auf Unsplash.
Islands Industrie stößt zu viel schädliches Kohlendioxid aus. © Stephen Kraakmo auf Unsplash.

 

Die Industrie ist der größte CO2-Verursacher in Island. Das belegt die jetzt von der isländischen Umweltagentur veröffentlichte Klimabilanz.  

 

Der Industriesektor stieß demnach 1,8 Millionen Tonnen CO2-äquivalente Treibhausgasemissionen aus, wie der nationale Rundfunksender RÚV meldete. Das entspricht 40 Prozent aller Emissionen in Island.

 

Zwischen 1990 und 2021 ist der Anteil der Industrie sogar um 122 Prozent gestiegen.

 

Mehr Emissionen als 1990  

 

Insgesamt betrug der CO2-Ausstoß in Island 2021 rund 14,4 Millionen Tonnen. Dies sind 6 Prozent mehr als noch 1990.

 

Während die Emissionen als Folge der Finanzkrise zwischen 2008 und 2011 zurückgingen, blieben sie bis 2020 relativ stabil und sanken erst während der Corona-Pandemie erneut. Seither haben sie wieder zugenommen; für 2022 erwarten die Fachleute einen weiteren Anstieg.

 

2030 werden die Kohlendioxid-Emissionen in Island nach Schätzung der Umweltagentur rund 13,4 Millionen Tonnen betragen.

 

Pariser Klimaziele in Gefahr

 

In den kommenden sieben Jahren müsste Island seine Emissionen daher um jährlich 0,7 Prozent senken, um die im Pariser Klimaabkommen festgelegten Ziele noch zu erreichen, so RÚV weiter.

 

Allein, die Regierung unter Premierministerin Katrín Jakobsdóttir hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt und will Islands Treibhausgasemissionen bis 2030 sogar um 55 Prozent gegenüber 2005 senken.

 

Davon ist der Inselstaat aktuell jedoch weit entfernt. Derzeit liegt der CO2-Ausstoß lediglich 12 Prozent unter dem Wert von 2005.  


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