20.09.2022

"Alle Veranstaltungen sind Highlights!"

Auf nach Norden – dazu laden ab dem 20. September 2022 die Island-Begegnungen in Oldenburg ein. Zwei Monate lang bieten mehr als 30 Veranstaltungen viel Spannendes über den Inselstaat. Wir haben mit dem Projektleiter im Kulturamt, Bernd Hubl, gesprochen. 

 

Frau sitzt mit ausgestreckten Armen auf Hügel. Bild von Charlotte Karlsen auf Unsplash.
Ein großer Spaß: die "Island Begegnungen" in Oldenburg starten. © Charlotte Karlsen auf Unsplash.

 

DIG: Was kommt Ihnen als erstes in den Sinn, wenn Sie an Island denken?

 

Bernd Hubl: Bevor ich mich im Rahmen der Island Begegnungen intensiv mit dem Land beschäftigt habe, kamen mir Vulkane und die spannende Musikszene Islands in den Sinn. Nun, wo ich mich sehr intensiv mit der Insel auseinandersetze und viele Isländerinnen und Isländer persönlich kennenlernen durfte, fallen mir zuerst sie – diese unglaublich herzlichen, aufgeschlossenen und kreativen Menschen – ein.

 

 

DIG: Und was verbindet Oldenburg mit Island?

 

Bernd Hubl: Abgesehen davon, dass beide eine „dänische Vergangenheit“ haben, spielen beispielsweise die erneuerbaren Energien sowohl in Island als auch in Oldenburg eine große Rolle. In Oldenburgs Wissenschaftseinrichtungen werden seit langem schon insbesondere die Grundlagen der regenerativen Energie, z.B. der Windkraft, erforscht.

 

 

DIG: Was macht die Begegnungen aus?

 

Bernd Hubl: Bei der als Biennale, also alle zwei Jahre, durchgeführten Veranstaltungsreihe richten wir den Blick stets auf ein ausgewähltes Land und präsentieren es fernab der gängigen Klischees oder Stereotypen. Durch die vielen Kooperationen mit zahlreichen Kunst-, Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen sowie Kreativen aus Oldenburg und dem Fokus-Land gelingt es stets, ein vielfältiges und hochwertiges Programm zu erstellen.

31.08.2022 Foto:  Stadt Oldenburg

Ab dem 20. September 2022 lädt die Stadt Oldenburg zu den Island Begegnungen und präsentiert in mehr als 30 Veranstaltungen die Vielfalt des Inselstaates. Mehr

 


Bernd Hubl (Mi.) mit OB Jürgen Krogmann und Kulturamtsleiterin Paula von Sydow. © Stadt Oldenburg

DIG: Island ist ein kleines Land. War es da leichter, ein Veranstaltungskonzept auf die Beine zu stellen oder schwerer als in früheren Jahren?

 

Bernd Hubl: Die Erstellung des Konzeptes der Island Begegnungen war nicht leichter oder schwerer als bei größeren Ländern. Jedes Land muss ganz individuell behandelt werden. Island ist zwar ein kleines, aber dafür ein großartiges Land! Großartig insbesondere hinsichtlich seiner Vielfalt an Künstlerinnen, Künstlern und Kreativen, die auf der Welt ihres Gleichen sucht. Dass die Insel die höchste Künstlerdichte der Welt aufweist, merkt man sehr schnell.

 

 

DIG: Wie würden Sie das Programm beschreiben?

 

Bernd Hubl: Das Programm der Island Begegnungen ist äußerst vielfältig. Neben größeren Namen haben wir auch Formate im Programm, die man so vielleicht nicht sofort auf dem Schirm hat. Und Björk darf in so einem Reigen natürlich nicht fehlen! Nun wird sie nicht nach Oldenburg kommen, aber wir haben ein Theater-Format entwickelt, das so in Deutschland noch nicht aufgegriffen wurde.

 

Ebenfalls wird Jón Gnarrs Hótel Volkswagen erstmals in Deutschland behandelt. Wir haben das Stück aus dem Isländischen ins Deutsche übersetzen lassen und werden – in Anwesenheit des Autors – gemeinsam mit dem Oldenburgischen Staatstheater Auszüge als szenische Lesung präsentieren und mit Jón ins Gespräch kommen. Ich kann allen Island-Interessierten nur ans Herz legen, auf unsere Internetseite www.begegnungen2022.de zu gucken. Dort stellen wir unser komplettes Programm vor, das wirklich für jede und jeden etwas zu bieten hat! 

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DIG: Haben die Corona-Erfahrungen Ihre Arbeit verändert?

 

Bernd Hubl: Absolut! Die Durchführung der Begegnungen, die eigentlich für 2021 geplant war, mussten wir auf dieses Jahr verschieben. Zudem war die Vorbereitung komplett anders als bei den früheren Ausgaben: Die Themenfindung fand mehr als zuvor per Internet- und Literaturrecherche, aber auch durch Gespräche mit Island-Expertinnen und -Experten aus Deutschland statt.

 

Eine Reise, bei der man sonst meistens auf weitere potenzielle Projektpartner und -ideen stößt und ein Gefühl für das Fokus-Land bekommt, das keine Videokonferenz vermitteln kann, konnte erst zu einem sehr späten Zeitpunkt der Programmgestaltung realisiert werden.

 

 

DIG: Was ist Ihr persönliches Highlight oder verraten Sie das nicht?

 

Bernd Hubl: Sämtliche Veranstaltungen sind auf ihre Weise in meinen Augen Highlights! Ich persönlich freue mich ganz besonders auf Guðmundur G. Þórarinsson. Er wird am 23. September aus seinem jüngst erschienenen Buch Das Match aller Zeiten über die legendäre Schach-WM in Reykjavík berichten, die nun ihr 50. Jubiläum feiert und dessen Organisator er war.

 

Ich habe Guðmundur in Selfoss getroffen und genossen, wie detailreich und leidenschaftlich er über seine Begegnungen mit Bobby Fischer aus den USA und Boris Spasski, damals UdSSR, erzählen kann. Dass das Thema „Kalter Krieg“ heute wieder eine solche Aktualität erfährt, konnten wir bei unserem Gespräch im Dezember noch nicht ahnen, aber umso mehr freue ich mich, dass wir Guðmundur hier in Oldenburg begrüßen dürfen!