18.10.2021

Islands Flughäfen heben ab

Island bereitet sich auf den Touristenboom nach der Corona-Krise vor und investiert Millionen in seine Regionalflughäfen. In Zukunft können Reisende aus dem Ausland den Norden und Osten des Landes direkt anfliegen. Für die Fluggesellschaften lohnt sich das.

 

Am Boden wartendes Flugzeug am Flughafen. Bild von Ern Low auf Unsplash.
Islands Regionalflughäfen werden für den nächsten Touristenboom ausgebaut. © Ern Low auf Unsplash.

 

Island wappnet sich für den nächsten Touristenboom und investiert Millionen in seine Regionalflughäfen. Künftig sollen auch in Akureyri und Egilsstaðir im Norden und Osten des Landes internationale Flüge landen, wie German Trade & Invest (GTAI) jetzt berichtete.

 

Insgesamt fließen demnach rund 30 Millionen Euro in die Verkehrsinfrastruktur.

 

„Trotz des Zusammenbruchs der Tourismusbranche besteht dringender Infrastrukturbedarf und Flughäfen sind einer der zentralen Bestandteile der Investitionsoffensive“, zitierte GTAI Islands Verkehrsminister Sigurður Ingo Jóhannsson. Von den internationalen Flugverbindungen hänge die Wettbewerbsfähigkeit des Landes ab.

 

Derzeit landen die meisten Tourist:innen am Airport Keflavík International nahe der Hauptstadt Reykjavík und reisen von dort mit Auto oder Bus weiter in andere Regionen.

 

Finanzielle Anreize für Fluglinien

 

Die staatliche Flughafenbetreiberin Isavia setzt nun auf finanzielle Anreize, um die Fluggesellschaften nach Akureyri und Egilsstaðir zu lotsen, wie das Branchenportal aeroTelegraph berichtet.

 

So sollen die Lande- und Passagiergebühren im ersten Jahr um 100% ermäßigt werden; im zweiten Jahr beträgt der Preisnachlass demnach 90% und im dritten Jahr 75%. Daneben soll es einen Bonus von 18 Euro pro Fluggast geben.

 

Akureyri und Egilsstaðir sind mit 18.000 bzw. 2.500 Einwohner:innen die größten Städte im Norden und Osten des Landes und Ausgangspunkt für viele Reisen ins Landesinnere. Schon heute fliegt Icelandair beide Städte mehrmals täglich an; auch bei Norlandair steht Akureyri auf dem Flugplan.

 

Teil des Corona-Hilfspaketes

 

Die Verkehrsinvestitionen sind Teil des Corona-Hilfspaketes der isländischen Regierung. Es sieht Ausgaben in Höhe von rund 132 Millionen Euro für den Ausbau der Infrastruktur, öffentliche Baumaßnahmen sowie Wissenschaft und Forschung vor.

 

Island ist stark von der Tourismusbranche abhängig. Zuletzt hatte sich die Zahl der Reisenden von 2010 bis 2018 auf 2,34 Millionen fast verfünffacht – und die Infrastruktur des Landes stark belastet.

 

Künftig will die Regierung die Touristenströme daher besser steuern. Das Millionenpaket für die Regionalflughäfen ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg.


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