08.10.2022

Klimaschutz in Bildern

Wie lässt sich der Klimawandel zeigen, der für das Auge unsichtbar ist? In ihrem Dokumentarfilm In a State of Change erzählen Filmemacher Donal Boyd und Kameramann Frank Nieuwenhuis vom Gletschersterben in Island – und finden dafür ganz eigene Bilder. 

 

Mann mit Eisstück in der Hand vor Gletscher in Island. Bild von Agnieszka Bednarz auf Unsplash.
Klimaschutz in Bildern: Dokumentarfilm "In a State of Change" über Islands schmelzende Gletscher. © Agnieszka Bednarz auf Unsplash.

 

Wie lässt sich der Klimawandel in Bildern einfangen? Sind doch Treibhausgase und Erderwärmung für das bloße Auge unsichtbar.

 

Filmemacher Donal Boyd und Kameramann Frank Nieuwenhuis haben nach einer Antwort gesucht. Ihr Dokumentarfilm In a State of Change erzählt vom Gletschersterben in Island­­ und findet dafür ganz eigene Bilder.

 

Für den Film haben sie alte Fotografien herausgesucht und sind an den Ort der Aufnahme zurückgekehrt, um die Szenen nachzustellen. Die dramatischen Unterschiede sind sofort erkennbar – und ein erschütternder Beweis dafür, wie schnell sich die Erde erwärmt.

 

Doch erschließt sich die Dramatik auch Zuschauenden am anderen Ende der Welt? Boyd ist sich nicht sicher. „Wir können nicht erwarten, dass Menschen etwas wertschätzen, nur weil es schön ist“, sagt Boyd. Für ihn ist deshalb klar: "Es muss mehr als das sein. Es muss eine Geschichte dahinter sein.“

Boyd und Nieuwenhuis, die selbst beide in Island leben, haben daher Menschen getroffen, die vom Sterben der Gletscher berichten können: Autor und Umweltschützer Andri Snær Magnason, einen Gletscherführer, Wissenschaftler:innen sowie eine alte Frau, die ihr Leben am Fuße des Gletschers verbracht hat.

 

Sie alle sind verbunden durch das Verschwinden des Eises und fassen in Worte, was das Sterben der eisigen Riesen für das Land und seine Menschen bedeutet.

 

In a State of Change wurde bereits zu mehreren internationalen Festivals eingeladen, darunter das Reykjavík Film Festival und das Bolton Film Festival. Ein Teil der Einnahmen aus dem Film sollen an Boyds Stiftung The Earth Advocate Fund gehen.

 

„Wir hoffen, dass wir andere inspirieren und vor allem Kreative, Kunstschaffende und die Wissenschaft anregen, Wege zu finden, um der Dringlichkeit der Klimakrise Ausdruck zu verleihen“, sagt Boyd. „Wir brauchen so viele Menschen wie möglich, um das Thema neu zu erzählen.“

 

Er selbst wird sich auch weiterhin mit der Kamera für den Naturschutz einsetzen. Doch anstatt gefährdeter Tierarten will er künftig den Klimawandel in den Blick nehmen – und so das ganze Bild zeigen. 


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