29.05.2023

Der Raum im Raum

Mit ihrem jüngsten Projekt begibt sich die isländische Künstlerin Elín Hansdóttir auf eine virtuelle Reise. Beim Ausstellungsbesuch in der Berliner Schering Stiftung geht es für die Besucherinnen und Besucher sogar durch Wände – Virtual-Reality-Technik sei Dank.  

 

Bild in der Ausstellung "What happens when nothing happens?" von Elín Hansdóttir. Bild von DIG.
Ein reales Bild im konstruierten Raum: Ausstellung der isländischen Künstlerin Elín Hansdóttir in Berlin. © DIG.

 

Der Titel führt in die Irre. „What Happens when Nothing Happens?“ hat Elín Hansdóttir ihr neustes Ausstellungsprojekt in Berlin überschrieben.

 

Dabei passiert eine ganze Menge. Denn die isländische Künstlerin, die zwischen Berlin und Island pendelt, hat den Projektraum der Schering Stiftung in einen interaktiven Ort verwandelt. Und so wird die Ausstellung zum Abenteuer, in dem es sogar durch Wände geht – Virtual Reality-Technik sei Dank.

 

Einmal mehr fordert Elín Hansdóttir, die in verschiedenen Disziplinen wie Installation, Skulptur und Fotografie arbeitet, unsere Wahrnehmung heraus – und geht der Frage nach, wie Bilder und digitale Medien unsere Vorstellung von einem Raum beeinflussen.

 

Dafür hat sie den Projektraum in ein Gewirr von unterschiedlichen Räumen aufgesplittet. Die Ausstellung beginnt im abgedunkelten Projektraum, an dessen Wänden fünf Bilder hängen. Und sofort stellt sich die Frage, ob die Abbildungen Teil des (konstruierten) Raums sind.

Fotos: © DIG

Mit Hilfe von VR-Brillen, für die Elín Hansdóttir mit dem ukrainischen 3D-Künstler Ihor Sokolov und Matthew McGinity, Professor für immersives Mediendesign an der TU Dresden zusammengearbeitet hat, tauchen die Besucherinnen und Besucher in eine künstliche Realität aus Kammern, Kabinetten und Tunneln ein.

 

Räume entstehen und zerfallen wieder, sind mal gleißend hell, dann wieder stockfinster, und die reale und die virtuelle Welt verschwimmen.

 

„Sowohl die virtuelle Wirklichkeit als auch der reale Raum existieren“, beschrieb Elín Hansdóttir bei einer Veranstaltung der Schering Stiftung zur Ausstellungseröffnung Ende April ihre Idee. „Doch jeder von uns sieht die Installation mit anderen Augen.“

 

Und so geht es auch um Vertrauen, sich in der völligen Dunkelheit auf den unbekannten Raum einzulassen. Ganz real.

Elín Hansdóttir

What Happens when Nothing Happens?

 

Projektraum der Schering Stiftung

Unter den Linden 32-34, 10117 Berlin

 

Laufzeit: bis 02.07.2023

 

Öffnungszeiten: Do und Fr 13–19 Uhr, Sa und So 11–19 Uhr



11.05.2022 | Foto:  Unsplash

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