29.04.2025
Über zu wenig Wind kann Island sich nicht beklagen. Jetzt will der staatliche Energieversorger Landsvirkjun die Windverhältnisse auf der kleinen Nordatlantikinsel nutzen, um seinen Energiemix zu erweitern und Islands Stromversorgung weiter zu diversifizieren.
Island liegt zwischen dem Nordatlantik und dem Arktischen Ozean. Kein Wunder, dass es auf der Insel im hohen Norden häufig stürmt. Das will der staatliche isländische Energiekonzern Landsvirkjun nutzen und Islands ersten großen Windpark im Süden des Landes errichten.
Der Start der Arbeiten an dem neuen Windpark Vaðölduver, der in Búrfell – rund 130 Kilometer von der isländischen Hauptstadt Reykjavík entfernt – entstehen soll, ist für Mai 2025 vorgesehen.
Zunächst ist der Bau der Zuwegung geplant, bevor in rund einem Jahr die ersten Komponenten von Enercon geliefert werden, dem drittgrößten Hersteller von Windkraftanlagen in Deutschland mit Sitz in Aurich, und die eigentlichen Bauarbeiten beginnen. Die Fundamente für die geplanten 28 Anlagen liefert das isländische Unternehmen Ístak.
Die Fertigstellung des Windparks ist laut dem nationalen Rundfunksender RÚV im Sommer 2027 geplant.
Tests laufen seit 2013
„Für uns ist Windenergie eine sinnvolle Ergänzung zur Geothermie und Wasserkraft“, zitiert Enercon den Geschäftsführer von Landsvirkjun, Hörður Arnarson. Der nationale isländische Energieversorger hatte die Nutzung der Windenergie seit 2013 mittels zwei kleineren Enercon-Anlagen erprobt.
Kritik an dem Projekt kommt von Umweltverbänden. Es sei zu früh, mit dem Bau von Windparks zu beginnen, solange die Regierung keine umfassende Windenergie-Strategie beschlossen habe, bemängelte etwa die Umweltschutzorganisation Landschutz.
Islands Energiebehörde hatte das Vorhaben im Herbst 2024 genehmigt. Bereits kurze Zeit später begannen die Arbeiten zur Vorbereitung des 1.000 Quadratmeter umfassenden Geländes für das geplante Umspannwerk des isländischen Übertragungsnetzbetreibers Landsnet.
Ähnliche Beiträge