01.08.2021

Neue Corona-Auflagen in Island

Der Sommer kommt - das Coronavirus bleibt. Island verzeichnete in den vergangenen Wochen große Impferfolge. Doch angesichts steigender Inzidenzzahlen gelten auch auf der Insel neue Corona-Auflagen. Die Regierung sucht derweil nach dem richtigen Kurs. 

 

Impfdose zum Schutz gegen das Coronavirus. Bild von Hakan Nural auf Unsplash.
Impfdose. © Hakan Nural auf Unsplash.

 

Vor gerade einmal vier Wochen hat Island den Freedom Day gefeiert. Am 26. Juni fielen die letzten Corona-Beschränkungen. Was in Großbritannien für Ärger sorgte, war im hohen Norden kaum umstritten – gab es doch keinen einzigen neuen Corona-Fall mehr.

 

Nun aber, einen Monat später, steigen die Inzidenzen erneut – und die Zeit der Freiheit ist schon wieder vorüber.

 

Seit vergangenem Sonntag müssen Bars und Clubs um Mitternacht schließen, bei Veranstaltungen sind dann maximal 200 Teilnehmer erlaubt, berichtete der staatliche Senders RÚV. Neben den Abstandsregeln gilt bei Konzerten, im Theater und bei Sportveranstaltungen auch wieder eine Maskenpflicht.

 

Die Einschränkungen gelten zunächst bis zum 13. August 2021.

 

Steigende Fallzahlen im Juli

 

Seit Mitte Juli ist die Zahl der nachgewiesenen Infektionen in Island schnell angestiegen. Die inländische 14-Tage-Inzidenz, die in Island von Fällen bei Einreisenden unterschieden wird, liegt bei 319,9 (Stand: 31.07.2021).

 

Mehr als 1.200 Personen befinden sich derzeit in Quarantäne.

 

Darunter sind fast 350 Personen, die sich mit der hoch ansteckenden Delta-Variante infiziert haben. Besonders beunruhigend: Die meisten der Erkrankten waren bereits geimpft.

 

Beim Impfen ist Island vorbildlich.

  • 60% der Isländerinnen und Isländer sind vollständig geimpft (rund 254.000);
  • praktisch alle Über-70-Jährigen haben zwei Spritzen erhalten,
  • bei den Über-60-Jährigen sind es mehr als 90%.
  • Und selbst bei den Über-40-Jährigen liegt die Impfquote bei beachtlichen 80%.
  • Hinzu kommen diejenigen, die bereits einmal geimpft wurden.

„Wir können uns glücklich schätzen, denn obwohl die Fälle zunehmen, sehen wir immer noch keine ernsthaften Krankheiten“, zitierte RÚV Premierministerin Katrín Jakobsdóttir.

 

Tourismus stützen, Impferfolge nicht gefährden

 

Die steigenden Fallzahlen stellen Island, das stark vom Tourismus abhängt, vor ein Problem. Einerseits will man die von der Pandemie stark getroffene Branche stützen, andererseits die Impferfolge nicht gefährden.

 

Daher gibt es seit dem 26. Juli strengere Regeln für Einreisende. Auch Geimpfte müssen nun einen Test vorlegen; aktuell sind alle Länder außer Grönland als Hochrisikogebiete eingestuft.

 

Island gehörte zu den wenigen Ländern, die auch während der Corona-Krise ihre Grenzen für Reisende aus Schengen-Ländern fast durchgehend offenließen.

 

Nun fährt die Regierung in der Hochsaison einen härteren Kurs – in der Hoffnung, die Lage so unter Kontrolle zu halten. 


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