23.06.2025

Cyberangriffe in Island nehmen zu

Die isländische Spezialeinheit für Cyberkriminalität (CERT-is) warnt vor einer wachsenden Zahl von Attacken auf Computersysteme. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen können die Folgen von Hacker-Angriffen oder Pishing-Versuchen dramatisch sein. 

 

Person sitzt am Laptop. Bild von Glenn Carstens-Peters auf Unsplash.
Der Feind liest mit: Cyberangriffe in Island nehmen zu. © Glenn Carstens-Peters auf Unsplash.

Die Zahl der Cyberangriffe ist in Island so hoch wie nie zuvor. Das geht aus dem Jahresbericht 2024 der isländischen Spezialeinheit Computer Emergency Response Team (CERT-is) hervor.

 

CERT sind spezialisierte Einheiten zur Erkennung, Analyse und Reaktion bei sicherheitsrelevanten Vorfällen im IT-Bereich. Aufgabe der nationalen Teams ist es, Bedrohungen wie Cyberangriffe, Malware, Datenlecks und Systemausfälle zu identifizieren und Gegenmaßnahmen einzuleiten.

 

In den meisten der dokumentierten Fälle gehe es um das Ausspähen von Kreditkartennummern oder Passwörtern, sagte der Leiter der isländischen Spezialeinheit, Guðmundur Arnar Sigmundsson, jetzt gegenüber dem nationalen Rundfunksender RÚV. Er warnte davor, die Entwicklung auf die leichte Schulter zu nehmen.

 

4.200 Vorfälle allein in 2024

 

Insgesamt wurden laut dem von CERT-is vorgelegten Bericht acht Angriffe mit Ransomware verzeichnet, also Attacken mit Erpressungssoftware. Betroffen war unter anderem die Universität von Reykjavík, die Tageszeitung Morgunblaðið sowie eine IT-Firma.

 

CERT-is zählte im vergangenen Jahr knapp 4.200 Zwischenfälle. Die meisten davon (890 Fälle) betrafen Pishing, bei dem Kriminelle versuchen, persönliche Informationen wie Daten von Bankkonten zu stehlen, indem sie sich als vertrauenswürdige Quellen ausgeben.  

 

In fast 400 Fällen handelte es sich um Hackerangriffe oder den Versuch, Computersysteme lahmzulegen.

 

In sechs Fällen sind laut dem Bericht Daten abgeflossen.

 

„Die Zunahme der Vorfälle zeigt, dass Cyberkriminelle ihre Anstrengungen verstärken“, betonte CERT-is-Chef Guðmundur Arnar Sigmundsson gegenüber RÚV. „Gerade für kleine und mittlere Unternehmen birgt dies eine große Gefahr. Es ist sehr schwer, nach solchen Attacken wieder auf die Beine zu kommen.“