13.12.2024

In guter Gesellschaft

Das US-Wirtschaftsmagazin Forbes hat erneut die 100 mächtigsten Frauen der Welt gekürt. Unter den Persönlichkeiten mit dem weltweit größten Einfluss findet sich auch die frühere Unternehmerin und heutige Staatspräsidentin Islands Halla Tómasdóttir.

 

Islands Präsidentin Halla Tómasdóttir. Bild von President of Iceland, 2024.
Islands Präsidentin Halla Tómasdóttir. © President of Iceland, 2024.

Halla Tómasdóttir gehört vielleicht nicht zu den einflussreichsten Politikerinnen der Welt. Aber immerhin schaffte es Islands Staatspräsidentin in die Liste der 100 mächtigsten Frauen, die das US-Wirtschaftsmagazin Forbes seit 2004 jährlich veröffentlicht.

 

Aufgenommen sind Persönlichkeiten, die sich nach Einschätzung der Zeitschrift im zu Ende gehenden Jahr durch ihr Vermögen, ihre mediale Reichweite, ihren Einfluss oder ihre Wirkung ausgezeichnet haben.  

 

In der Liste der 100 mächtigsten Frauen tauchen unter anderem Vertreterinnen aus den Bereichen Finanzen, Technologie und Medien auf. Zusammen verfügen sie über 33 Billionen US-Dollar und beeinflussen mehr als eine Milliarde Menschen weltweit, erläuterte das Magazin seine Auswahl.

 

Hallo Tómasdóttir war 2007 Mitbegründerin der Investmentfirma Auður Capital, das eine Unternehmerinitiative für Frauen gründet und leitet“, begründete Forbes die Entscheidung für Islands Präsidentin.

 

Sie sei zudem vor ihrer Präsidentschaft Geschäftsführerin des B Teams gewesen, einer von dem britischen Unternehmer Richard Branson gegründeten gemeinnützigen Organisation, die sich für nachhaltige Geschäftspraktiken einsetze. Halla Tómasdóttir hatte im Laufe ihres Berufslebens rund zehn Jahre in den USA gearbeitet, unter anderem in Führungspositionen für die Marken Mars und Pepsi-Cola.

 

Auf Platz 1 der Liste rangiert die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, gefolgt von der Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, und Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni.

 

Große Herausforderungen

 

Die frühere Unternehmerin Halla Tómasdóttir hatte sich bei der Präsidentschaftswahl Anfang August 2024 gegen viel Konkurrenz durchgesetzt, darunter auch die frühere Premierministerin Katrín Jakobsdóttir, die der bisherigen Koalitionsregierung seit 2021 vorstand und im April wegen ihrer Kandidatur für das höchste Amt des Inselstaates ihren Rückzug als Regierungschefin erklärt hatte.

 

Halla Tómasdóttir folgte auf Guðni Th. Jóhannesson, der sich nach acht Jahren im Amt nicht erneut beworben hatte. Schon in den ersten Monaten ihrer Amtszeit steht seine Nachfolgerin nun vor großen Herausforderungen.

 

Nur zwei Monate nach ihrem Amtsantritt zerbrach die Drei-Parteien-Koalition von Bjarni Benediktsson, nachdem die Links-Grüne-Bewegung, der auch Jakobsdóttir angehört, ihren Rückzug aus der Regierung angekündigt hatte. Aktuell laufen die Koalitionsverhandlungen. Ziel ist eine Regierungsbildung noch vor Weihnachten.

 

Der bisherige Ministerpräsident Benediktsson ist nur noch geschäftsführend im Amt. Dies hinderte ihn allerdings nicht daran, in der hoch umstrittenen Frage der Walfang-Lizenzen noch eine Entscheidung zu treffen. Das Vorpreschen der Übergangsregierung wird von Tierschützern scharf kritisiert. Inzwischen haben auch Abgeordnete des Europäischen Parlaments gefordert, den Walfang in Island zu beenden.


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