31.08.2020
Islands Schafe verbringen den Sommer in der freien Natur. Der traditionelle Schafabtrieb dürfte in diesem Jahr zum besonderen Abenteuer werden. Denn Abstandsregeln und Corona-Test kümmern zwar kein Schaf - ihre Besitzer dafür aber umso mehr.
Im September bringen Islands Bauern ihre Schäfchen ins Trockene. Die zotteligen Tiere haben den Sommer in der freien Natur verbracht und müssen nun zusammengetrieben werden, bevor es draußen kalt und ungemütlich wird.
Doch in diesem Jahr könnte es deutlich länger dauern, bis auch das letzte Schaf aus dem Hochland und von den Berghängen eingesammelt ist. Denn Corona trifft auch Réttir, den Schafabtrieb.
Der ist in Island normalerweise ein Großereignis, und die vielen helfenden Hände werden auch gebraucht – schließlich gibt es mehr als 400.000 Schafe im Land. Viele Städter fahren in dieser Zeit aufs Land, um Familie und Freunden beim Abtrieb zu helfen, und auch Tourist:innen sind hoch willkommen.
Denn nicht selten verirren sich die wolligen Freunde auf Schotterwegen oder stehen plötzlich blökend auf der Straße. Sind alle Tiere glücklich aufgelesen, werden sie in großen Pferchen gesammelt und anhand ihrer Markierungen sortiert, damit sie am Ende auch im heimischen Stall landen und nicht etwa beim Nachbarn.
Pandemie stellt Islands Schafzüchter vor große Probleme
20m2-Regel, Abstand und Corona-Test kümmern kein Schaf, doch den isländischen Schafzüchterverband und seine Mitglieder stellt die Pandemie in diesem Jahr vor ungeahnte Probleme.
Zusammen mit dem Gesundheitsamt, den Gemeinden und dem Zivilschutz haben die Schafzüchter jetzt Regeln ausgearbeitet, an die sich alle halten müssen:
Und natürlich gilt auch beim Abtrieb die „Zwei-Schaf-Regel“, wie die Abstandsregel in Island passenderweise heißt.
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