17.08.2022

Maus statt Amtsschimmel

Island hat eine der fortschrittlichsten digitalen Verwaltungen in Europa. Das zeigt der jetzt veröffentlichte eGovernment Benchmark Report 2022 der Europäischen Kommission. Die Mehrzahl der Behördengänge lässt sich auf der Insel bereits online erledigen. 

 

Mann arbeitet am Laptop. Bild von Glenn Carstens-Peters auf Unsplash.
Die meisten Behördengänge lassen sich in Island am PC erledigen. © Glenn Carstens-Peters auf Unsplash.

 

Island hat bei der Digitalisierung der Verwaltung die Nase ganz weit vorn. Das zeigt der jetzt veröffentlichte eGovernment Benchmark Report 2022 der Europäischen Kommission.

 

2021 waren in Island schon 86% der bewerteten Dienste online verfügbar. Damit landete der Inselstaat im europaweiten Vergleich auf dem vierten Platz.

 

Digitales Musterland ist Malta, das bei den elektronischen Behördendiensten an der Spitze lag (96%), gefolgt von Estland (90%) und Luxemburg (87%).

 

Die durchschnittliche Leistung in den europäischen Ländern betrug 68%. Zum Vergleich: In Deutschland sind nur 63% der im Report betrachteten Verwaltungsleistungen online verfügbar – es liegt damit im Ranking abgeschlagen auf Platz 21.

 

14.000 Websites wurden untersucht

 

Für den Bericht klickten sich Bürger:innen aus den 35 teilnehmenden Ländern durch mehr als 14.000 Websites und bewerteten die digitalen Services. Neben den 27 EU-Mitgliedsländern wurden auch Island, Norwegen, die Schweiz, Albanien, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien und die Türkei betrachtet.

 

Bei der Bewertung der öffentlichen Online-Dienste wurden vier Indikatoren zugrunde gelegt:

  • Nutzerzentriertheit: Inwieweit werden Dienstleistungen online angeboten? Wie mobil sind sie?
  • Transparenz: Gibt es klare Informationen dazu, wie die Dienstleistungen erbracht werden?
  • grenzüberschreitende Dienste: Wie leicht können Bürger:innen aus dem Ausland die Online-Dienste nutzen?
  • technologische Schlüsselelemente: Welche Voraussetzungen braucht es, um die elektronischen Behördendienste zu nutzen?

 

Islands Regierung will das Land zu einem globalen Vorreiter bei der Digitalisierung machen. Dazu dient die Strategie Digital Iceland, die vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft behördenübergreifend umgesetzt wird.

 

Die Ziele: die Wettbewerbsfähigkeit des Landes erhöhen, die Daseinsvorsorge verbessern, eine sicherere Infrastruktur und eine modernere Arbeitswelt.

 

Der isländische Finanz- und Wirtschaftsminister Bjarni Benediktsson äußerte sich denn auch zufrieden über Islands Ranking-Erfolg: „Wir haben uns in den vergangenen Jahren hohe Ziele in diesem wichtigen und sich ständig weiterentwickelnden Feld gesetzt. Das Ergebnis ist eine Anerkennung unserer harten Arbeit, und wir sind entschlossen, darauf in den nächsten Jahren weiter aufzubauen.“  


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