12.11.2021
Wenn es um die Gleichstellung geht, sind sich die Isländerinnen und Isländer einig: Sie vertrauen Frauen in Führungspositionen. Das ist längst nicht überall auf der Welt so, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Islands Premierministerin Katrín Jakobsdóttir dürfte es freuen.
Es gilt als Davos der Frauen: das Reykjavík Global Forum – Women Leaders. In diesem Jahr nahmen am 9. und 10. November 2021 erneut rund 600 weibliche Führungskräfte aus aller Welt an dem Event in der isländischen Hauptstadt teil – live vor Ort und via Stream.
Der Konferenzort könnte nicht besser gewählt sein. Denn Island führt auch in diesem Jahr wieder den Reykjavík Index for Leadership an.
Bereits zum vierten Mal liefert die Umfrage der Organisation Women Political Leaders (WPL) und des Marktforschungsinstitutes Kantar Aufschluss darüber, welche Fortschritte es bei der Gleichstellung von Frauen und Männern gibt.
Und in Island, dies zeigen die beim Global Forum präsentierten Ergebnisse aus 20 Ländern, vertrauen die Menschen Frauen in Führungsrollen mehr als andernorts.
Die Umfrage bemisst, wie die Bevölkerung über Frauen in Führungsrollen denkt und wie zufrieden sie in Bezug auf die erreichte Gleichstellung im Land ist.
Index unterscheidet 20 Berufe
Die höchste Punktzahl von 100 besagt, dass die Befragten Frauen und Männer als gleichermaßen qualifiziert für eine Führungsrolle betrachten, und zwar in allen gesellschaftlichen Bereichen.
Der Index unterscheidet dabei nach 20 Berufen aus Bereichen wie Politikwissenschaft, Medien, Unterhaltung, Naturwissenschaften oder Volkswirtschaftslehre.
Island kommt demnach auf 92 Punkte. Ein beachtlicher Wert.
In den sieben führenden Industrienationen, der sog. Gruppe der 7, vertreten die Menschen weniger fortschrittliche Ansichten - sie kommen in der Umfrage im Durchschnitt nur auf 73 Punkte. In der Gruppe der 20 weltweit wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) sind es im Schnitt sogar nur 68 Punkte.
„Die Umfrage belegt, dass Island in Bezug auf die Gleichstellung weltweit führend ist“, zitiert die Tageszeitung Morgunblaðið das Institut Kantar.
Islands Premierministerin Katrín Jakobsdóttir dürfte es freuen – steckt sie doch mitten in Koalitionsverhandlungen über eine weitere Amtszeit als Regierungschefin.
Reykjavík Global Forum – Women Leaders
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