Einmal Hauptstadt und zurück

Mit dem Projekt Luftbrücke will Island seinen Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zu staatlichen Serviceleistungen erleichtern. Wer in abgelegenen Regionen lebt, kann künftig auf Staatskosten in die Hauptstadt fliegen. Vorbild ist eine ähnliche Initiative aus Schottland. 

 

Passagier sitzt in der Wartehalle eines Flughafens. Bild von Marco López auf Unsplash.
Island bietet Flüge auf Staatskosten, um die Regionen besser anzubinden. © Marco López auf Unsplash.

 

Wer in abgelegenen Regionen wie den Westfjorden oder Ostland lebt, kann künftig auf Staatskosten verbilligt in die isländische Hauptstadt Reykjavík fliegen. Die Idee dahinter: den Zugang zu staatlichen Serviceleistungen zu erleichtern.

 

Das Projekt, das Verkehrsminister Sigurður Ingi Jóhannsson jetzt in Egilsstaðir vorstellte, trägt den Namen Loftbrú (Luftbrücke).

 

Drei Mal pro Jahr zahlt der Staat künftig das Ticket nach Reykjavík. Zumindest 40% davon – ob man nun einen Schnäppchenpreis gezahlt hat oder die vollen Flugkosten anfallen. Gebucht wird über das elektronische Serviceportal der Regierung, island.is.

 

Drei kostenlose Flugreisen pro Jahr

 

Das Angebot gilt für alle registrierten Bewohner:innen der Westfjorde, des Nordostens, des Ostens, des Hornafjöður, der Westmännerinseln und aus Teilen des Nordwestens. Sie alle können drei Flugreisen  pro Jahr (jeweils Hin- und Rückflug) buchen; für das laufende Jahr wird eine Reise (zwei Flüge) gefördert.

 

Finanziert wird das Projekt aus dem Etat des Verkehrsministeriums. Die Kosten dürften sich nach Schätzungen auf 600 Mio. Isländische Kronen (rund 3,6 Mio. Euro) belaufen. Allein für 2020 wird mit einem Betrag von 200 Mio. ISK (1,2 Mio. Euro) gerechnet.

 

Vorbild für das Luftbrücke-Projekt ist eine ähnliche Initiative in Schottland, wo bezahlbare Flüge von den Inseln und aus dem Hochland angeboten werden.