09.09.2022

Politik-Award für Ministerin

Áslaug Arna Sigurbjörnsdóttir hat schon eine steile Karriere hinter sich – dabei ist die isländische Ministerin erst Anfang 30. Sie ist angetreten, um die jüngere Generation in der Politik zu vertreten. Dafür erhielt sie in Manchester einen Preis als Politikerin des Jahres

 

Mikrofon. Bild von Ilyass Seddoug auf Unsplash.
Sich einmischen: Das empfiehlt Islands Ministerin Áslaug Arna Sigurbjörnsdóttir den Frauen. © Ilyass Seddoug auf Unsplash.

 

2019 war sie Islands jüngste Ministerin – nun kann sich Áslaug Arna Sigurbjörnsdóttir über einen weiteren Titel freuen. Beim One Young World Summit in Manchester gab es für die 31-Jährige jetzt den Preis als Politikerin des Jahres.

 

Mit dem Award zeichnet die gemeinnützige Organisation One Young World (OYW) nach eigener Aussage viel versprechende Politiker:innen aus aller Welt aus.

 

In diesem Jahr gingen weitere Auszeichnungen an Seun Fakorede aus Nigeria, Sumera Shams aus Pakistan, Taylor Small aus den USA sowie Juan Diego Vásquez aus Panama. Was die Nominierten verbindet: Sie sind alle zwischen 18 bis 25 Jahre alt, haben in ihrer Heimat Einfluss – und setzen sich für ihre Generation ein.

 

„Während ihrer gesamten politischen Karriere hat Áslaug Gender-Themen in den Vordergrund gerückt“, heißt es denn auch in der Begründung der Jury über Islands Ministerin. „Sie glaubt daran, dass jüngere Generationen Dinge anders sehen und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und Veränderungen anzuregen“, heißt es auf der Website.

 

Laut OYW sind weltweit nur zwei Prozent der Abgeordneten jünger als 30 und lediglich 14% unter 40 Jahre. Das will die 2010 in Großbritannien gegründete Organisation ändern.

 

Bei ihrem seit 2010 jährlich stattfindenden internationalen Kongress treffen „Nachwuchstalente“ mit Fachleuten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und NGOs zusammen, um globale Herausforderungen wie Bildung oder Klimaschutz zu diskutieren und gemeinsam Projekte zu entwickeln.

 

Der Preis Politician of the Year soll für mehr Sichtbarkeit sorgen.

 

 

© One Young World (1), Áslaug Arna Sigurbjörnsdóttir (2), Unsplash (3)

 

 

„Das ist eine Ermutigung und eine sehr schöne Auszeichnung – und das nicht nur für mich persönlich, denn es zeigt auch, dass junge Menschen in Island die Chance erhalten, etwas zu bewegen“, zitierte das Online-Nachrichtenportal Iceland Review Sigurbjörnsdóttir.

 

Das will sie auch ihren Geschlechtsgenossinnen mit auf den Weg geben. Junge Frauen sollten sich nicht scheuen, ihre Meinung zu sagen, betonte sie einmal in einem Interview. Sie selbst sei in der Politik, um die Spielregeln zu ändern. Bislang würden alle Bestimmungen von Männern verfasst. Nur wenn sich daran etwas ändere, werde es mehr Gleichheit geben.

 

Nach dem Jura-Studium arbeitete die 1990 geborene Hauptstädterin von 2011 bis 2013 zunächst als Journalistin bei der isländischen Tageszeitung Morgunblaðið und danach als Polizistin, bevor sie 2015 mit 24 Jahren zur Generalsekretärin der Unabhängigkeitspartei gewählt wurde.

 

Seit 2016 sitzt sie als Abgeordnete für den Wahlkreis Reykjavík-Nord im isländischen Parlament, dem AlÞing. 2019 wurde Sigurbjörnsdóttir mit 28 Jahren zur isländischen Justizministerin ernannt – als zweitjüngste Ministerin in der Geschichte Islands überhaupt.

 

2021 übernahm sie unter Premierministerin Katrín Jakobsdóttir den Posten der Ministerin für Hochschulbildung, Industrie und Innovation. Kein Wunder – hat sich doch Islands Regierungschefin auf die Fahnen geschrieben, Frauen in Politik und Gesellschaft zu fördern. Scheint zu funktionieren.

 

 


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