15.06.2020
Elektroautos sind in Island auf der Überholspur. Ein neuer Kraftstoff soll jetzt helfen, die ehrgeizigen Klimaziele noch schneller zu erreichen. Genutzt wird das, was auf der Insel ohnehin da ist: Industrieabgase und überschüssige erneuerbare Energie.
E-Autos sollen in Island künftig einen Mix aus Industrieabgasen und überschüssiger Energie tanken. Das neuartige Kraftstoff-Projekt wurde jetzt in Grundartangi im Nordosten Islands vorgestellt, wie das Online-Magazin Iceland Review berichtete.
Islands Ministerin für Tourismus, Industrie und Innovation, Þórdís Kolbrún Gylfadóttir, und Ólafur Adolfsson, der Vorsitzende des Entwicklungsvereins Grundartanga, unterzeichneten vor Ort einen Kooperationsvertrag. Das Vorhaben wird von der isländischen Regierung mit 50 Mio. Isländischen Kronen (rund 340.000 Euro) gefördert.
Für den neuartigen Kraftstoff wird Kohlendioxid aus Industrieabgasen aufgefangen, das dann mit Abwärme als Nebenprodukt aus der Industrie und überschüssiger erneuerbarer Energie zusammengeführt wird.
Der so produzierte Kraftstoff besteht aus Wasserstoff und Kohlendioxid und ist direkt einsetzbar. Denn die vorhandene Infrastruktur wie Kraftstofftanks oder Zapfsäulen ist dafür nutzbar, so dass nach Aussage der Projektverantwortlichen keine größeren Investitionen anfallen.
Neuzulassungsverbot für Diesel-Autos und Benziner
Ziel ist es, einen Beitrag zu leisten, um die isländischen CO2-Emissionen zu verringern. Neben der Entwicklung von Technologien ist auch die Herstellung neuer Geräte sowie der Export ins Ausland vorgesehen.
Die 2018 vorgelegte Klimastrategie der Regierung sieht ein Neuzulassungsverbot von Diesel-Autos und Benzinern bis 2030 sowie die verstärkte Förderung von Elektrofahrzeugen vor. Dazu gehören staatliche Investitionen etwa in Ladestationen und Kaufanreize für E-Autos.
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