16.10.2022

Preis für AWI und MOSAiC-Expedition

Das Alfred-Wegener-Institut hat in Reykjavík den Arctic Circle Prize 2022 gewonnen. Den Preis gab es für die MOSAiC-Forschungsreise. Ziel der größten Arktis-Expedition aller Zeiten war es, den Einfluss der Nordpolregion auf das globale Klima besser zu verstehen.

 

Verleihung des "Arctic Circle Prize 2022" in Reykjavík. Alle Bilder von Arctic Circle.
Preis für AWI-Direktorin Prof. Dr. Antje Boetius und MOSAiC-Expeditionsleiter Prof. Dr. Markus Rex. © Arctic Circle.

 

Große Ehre für das AWI in Bremerhaven: Das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung und die MOSAiC-Expedition haben den Arctic Circle Prize 2022 gewonnen.

 

AWI-Direktorin Prof. Dr. Antje Boetius und Expeditionsleiter Prof. Dr. Markus Rex nahmen den Preis gestern aus den Händen des früheren isländischen Staatspräsidenten und Vorsitzenden des Arctic Circle, Ragnar Grímsson, in Reykjavík entgegen.  

 

Der Arctic Circle ist das internationale Event zur Arktis. Vom 13. bis zum 16. Oktober 2022 nahmen erneut mehr als 2.000 Teilnehmende aus über 60 Ländern an der Veranstaltung im Konzert- und Konferenzzentrum Harpa in der isländischen Hauptstadt teil, um darüber zu diskutieren, wie die gefährdete Region geschützt werden kann.

 

Ausgezeichnet werden mit dem Arctic Circle Prize „außerordentliche Beiträge, um eine nachhaltige und gedeihliche Zukunft der Nordpol-Region zu sichern“.

 

Bisherige Preisträger sind der frühere Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon (2016), sowie der US-Sondergesandte für Klimafragen, John Kerry (2019).

MOSAiC steht für Multidisciplinary drifting Observatory for the Study of Artic Climate und ist die bislang größte Arktis-Expedition aller Zeiten. Zwölf Monate lang driftete der Forschungseisbrecher Polarstern ab Herbst 2019 angedockt an eine Eisscholle durch das arktische Eis.

 

An Bord: Fachleute aus 20 Ländern, die in einer Region überwinterten, die sonst für den Menschen – und die Wissenschaft – unzugänglich ist. Ziel der Expedition unter Leitung des AWI war es, den Einfluss der Arktis auf das globale Klima besser zu verstehen.

 

Denn kaum eine Region in der Welt hat sich in den vergangenen Jahrzehnten schneller erwärmt als das Nordpolargebiet. 

 

AWI-Direktorin Antje Boetius mahnte auf der Arctic Circle-Konferenz in Reykjavík denn auch internationales Handeln an. Die Arktis sei der Klimahotspot mit globalen Auswirkungen, sagte die Wissenschaftlerin am Freitag auf dem Panel Urgent Messages from Global Science Leaders.

 

In ihrer Eröffnungsrede hatte zuvor auch Islands Premierministerin Katrín Jakobsdóttir gewarnt, dass in der Arktis-Region unumkehrbare Veränderungen drohten, wenn jetzt nicht gehandelt werde. Island werde daher in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) ein Ölförderverbot verhängen.


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